Donnerstag, 11. November 2010

Üben mit Michaela

Heute hat Mama Michaela eingeladen, die sie beim PECS Kurs kennengelernt hat, damit sie gemeinsam mit mir mit den Karten üben. Es hat mir so viel Spaß gemacht, und wie Mama richtig erkannt hat, habe ich dann auch gar keine epileptischen Anfälle, wenn ich so bei der Sache bin und motiviert bin, Dinge zu lernen.

Wir haben gespielt, Mama hat mir extra einen neuen, tollen Ball gekauft, der sieht so aus:
Josefine hat den gleichen in blau bekommen. Der lässt sich super drehen und fühlt sich so lustig spitz an auf den Stacheln. Ich weiß jetzt schon, dass ich, wenn ich den Ball haben will, zur Karte greifen muss - nur, wohin dann mit der Karte, das weiß ich oft nicht so genau, oder, manchmal weiß ich es, aber es gelingt mir nicht, umzusetzen. Mein Arm geht einfach nicht dorthin, wo ich will. Es ist schön, wenn das der "Promter" erkennt und mir dann hilft.

Beim Essen gab es Wurstbrot und Ei, und ich hatte sooo einen Hunger (ich habe gehört, wie Mama zu Michaela gesagt hat, dass sie mich "ausgehungert" hat, damit ich gut motiviert bin - bissi gemein, aber bitte...) - also hab ich der Mama ganz von allein die Wurstbrotkarte schön in die Hand gegeben. Ich habe Michaelas Hilfe die meiste Zeit nicht benötigt.

Einmal habe ich der Mama die Karte aus der Hand genommen,da ich schon, während ich noch an einem Bissen kaute, an den nächsten gedacht habe (wie gesagt, ich hatte Hunger). Also habe ich der Mama die Karte aus der Hand genommen und dann gleich wieder gegeben, damit ich mein Brot bekomme. Mama hat das sooo toll gefunden, sie hat mich hoch gelobt und mir dann ein riesiges Stück Wurstbrot gegeben - das war schön!

Michaela hatte dann die Idee, dass Mama sich rechts von mir hinsetzt, damit ich lerne, die Karte auch in ihre Hand zu geben, wenn sie nicht genau vor mir sitzt. Am Anfang hab ich mich nicht ausgekannt und mich gewundert, warum das nicht so funktioniert wie vorhin - ich hab doch nichts anders gemacht - einfach die Karte vor mich hingelegt (nur war da halt keine Hand, aber da kann ich ja nichts dafür). Michaela hat mir dann geholfen, und schon beim dritten Mal hab ich mich selbst um 90 Grad nach rechts gedreht und der Mama die Karte gegeben. Michaela und Mama waren ganz begeistert von mir.

Außerdem hat Michaela so eine tolle Wasserflasche mitgebracht mit Glitzer drin, und die hat mir sehr gut gefallen. Zum Abschied hab ich ihr die Hand gegeben. Die Mama hat fast geweint, und zwar deshalb, wie sie sagte, weil jemand mir die Hand zum Abschied hinhält und die Geduld aufbringt, bis ich meine Hand gebe - weil dass ich das kann, das weiß sie ja. Aber so kam es erstmals dazu, dass ich das auch machen konnte.