Donnerstag, 25. November 2010

PECS mit Michaela und PLATZWUNDE am Kinn

Heute war wieder Michaela auf Besuch. Mama hat immer von Phase II gesprochen, was weiß ich, was die da redet. Mir gings nur um meine Banane. Mama und Michaela waren so beschäftigt, dass sie keine Fotos machen konnten, aber beide haben gemeint, das muss nächstes Mal unbedingt mitgefilmt werden, weil ich das so toll mache! Na, da war ich natürlich stolz.

Leider, vor lauter Freude oder wegen ungünstigem Lichteinfall oder weiß der Kuckuck, warum, hab ich dann aus dem Gehen heraus so einen blöden Anfall bekommen und bin aufs Kinn geknallt. Ich hab so einen Schrecken gehabt. Weh getan hat´s obendrein. Mama musste mit mir ins Spital fahren, und die riesige Platzwunde an meinem Kinn ist mit zwei Fäden genäht worden. Da hab ich geschrien! So eine Gemeinheit, sticht mich da der Arzt mit so einer spitzen Nadel mitten ins Kinn! Sonst sind die dort aber eh alle ganz nett im Spital.

Das erste Mal in Papas Linzer Wohnung

Im Zuge dieses Wochenendes in Oberösterreich und Salzburg (Isabella besuchen, Erstgespräch in der Partnerhunde-Agentur) haben wir zwei Mal in Linz übernachtet. Papas Wohnung ist nur 26m² groß, aber das hat mich gar nicht gestört. Im Gegenteil, es hat mir so gut gefallen, dass ich sogar die ganze Nacht auf sein wollte. Papa und Mama hat das nicht gefallen - aber was soll ich tun? Ich kann´s auch nicht immer allen recht machen...

Ich bekomme einen Hund!

Ja - nun steht es fest, ich werde einen Hund bekommen. Und zwar einen Partnerhund (www.partner-hunde.org). Wir waren für ein Erstgespräch in Nussdorf bei Salzburg, und alles ist genauestens besprochen worden. Die Hunde haben von unter meinem Kinderwagen immer Sachen rausgeholt, aber das hat der Chefin nicht so gefallen. Mir schon ;-) Außerdem ist einer immer zu mir gekommen und hat mir Bussis gegeben. Der war ganz weich, ich hab das genau gespürt.

Josefine hat die Hunde auch sehr gern und freut sich sehr, dass wir so einen lieben Hund bekommen werden. Sie akzeptiert, dass es mein Partnerhund ist - aber natürlich ist es ihr wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es unser Hund sein wird. Jetzt müssen wir 4 bis 15 Monate warten, bis der richtige für mich gefunden wird.

Besuch bei Isabella und Co

Am 20.11. haben wir Isabella (www.isabella-online.blogspot.com) kennengelernt, ein Mädchen, die ungefähr so alt ist wie ich (ein paar Monate älter) und auch nicht lautsprachlich kommuniziert, sondern mit anderen Mitteln. Es war sehr spannend bei ihr zu Hause, weil sie viele Taster hat, mit denen man verschiedenste Sachen bedienen kann. Das Aquarium, das zu leuchten begonnen hat und wo sich die Fische bewegt haben, wenn man draufdrückt, hat mir besonders gut gefallen.

Mama hat sich auch sehr gefreut, Isabellas Mutter kennenzulernen - die beiden haben sehr viel miteinander gequatscht - das hat mir eh gepasst, weil so hab ich mich in Ruhe allein im Kinderzimmer umschauen können. Das ist toll, wenn man mal woanders ist, wo niemand hinter einem her ist, weil es nichts Gefährliches gibt oder nichts zum Kaputtmachen. Die pure Freiheit! Isabellas Treppenlift hat mir auch sehr gut gefallen. Endlich selber die Stiegen raufgehen und endlich niemand, der drüber stöhnt, wie schwer und groß ich schon bin.

Hier seht ihr, wie lustig wir es hatten!

Donnerstag, 11. November 2010

Üben mit Michaela

Heute hat Mama Michaela eingeladen, die sie beim PECS Kurs kennengelernt hat, damit sie gemeinsam mit mir mit den Karten üben. Es hat mir so viel Spaß gemacht, und wie Mama richtig erkannt hat, habe ich dann auch gar keine epileptischen Anfälle, wenn ich so bei der Sache bin und motiviert bin, Dinge zu lernen.

Wir haben gespielt, Mama hat mir extra einen neuen, tollen Ball gekauft, der sieht so aus:
Josefine hat den gleichen in blau bekommen. Der lässt sich super drehen und fühlt sich so lustig spitz an auf den Stacheln. Ich weiß jetzt schon, dass ich, wenn ich den Ball haben will, zur Karte greifen muss - nur, wohin dann mit der Karte, das weiß ich oft nicht so genau, oder, manchmal weiß ich es, aber es gelingt mir nicht, umzusetzen. Mein Arm geht einfach nicht dorthin, wo ich will. Es ist schön, wenn das der "Promter" erkennt und mir dann hilft.

Beim Essen gab es Wurstbrot und Ei, und ich hatte sooo einen Hunger (ich habe gehört, wie Mama zu Michaela gesagt hat, dass sie mich "ausgehungert" hat, damit ich gut motiviert bin - bissi gemein, aber bitte...) - also hab ich der Mama ganz von allein die Wurstbrotkarte schön in die Hand gegeben. Ich habe Michaelas Hilfe die meiste Zeit nicht benötigt.

Einmal habe ich der Mama die Karte aus der Hand genommen,da ich schon, während ich noch an einem Bissen kaute, an den nächsten gedacht habe (wie gesagt, ich hatte Hunger). Also habe ich der Mama die Karte aus der Hand genommen und dann gleich wieder gegeben, damit ich mein Brot bekomme. Mama hat das sooo toll gefunden, sie hat mich hoch gelobt und mir dann ein riesiges Stück Wurstbrot gegeben - das war schön!

Michaela hatte dann die Idee, dass Mama sich rechts von mir hinsetzt, damit ich lerne, die Karte auch in ihre Hand zu geben, wenn sie nicht genau vor mir sitzt. Am Anfang hab ich mich nicht ausgekannt und mich gewundert, warum das nicht so funktioniert wie vorhin - ich hab doch nichts anders gemacht - einfach die Karte vor mich hingelegt (nur war da halt keine Hand, aber da kann ich ja nichts dafür). Michaela hat mir dann geholfen, und schon beim dritten Mal hab ich mich selbst um 90 Grad nach rechts gedreht und der Mama die Karte gegeben. Michaela und Mama waren ganz begeistert von mir.

Außerdem hat Michaela so eine tolle Wasserflasche mitgebracht mit Glitzer drin, und die hat mir sehr gut gefallen. Zum Abschied hab ich ihr die Hand gegeben. Die Mama hat fast geweint, und zwar deshalb, wie sie sagte, weil jemand mir die Hand zum Abschied hinhält und die Geduld aufbringt, bis ich meine Hand gebe - weil dass ich das kann, das weiß sie ja. Aber so kam es erstmals dazu, dass ich das auch machen konnte. 

PECS Kurs

Meine Mama hat am 2./3.11. in Wien den PECS Basiskurs besucht und schon vielen Leuten davon erzählt. Sie sagt, sie hat gar keinen Zweifel mehr, dass ich kommunizieren und wahrscheinlich auch reden lernen werde. Ich freu mich! Es ist schön, dass sie mir so viel zutraut. Ich selbst weiß es sowieso, dass ich alles lernen kann - aber eben nur, wenn ich die richtige Hilfe habe. Von selber leider nicht - das ärgert mich eh.

Montag, 1. November 2010

Ich kann das schon sehr gut....

... sagt Mama.
Heute morgen beim Frühstück hat sie mich gelobt, und ich hab gemerkt, wie sehr sie sich gefreut hat. Ich habe ihr die Karten richtig gut in die Hand gegeben, sie hält die Hand auch immer ruhig an einer Stelle, sodass mir das dann klar ist, was ich tun muss.


Es gab Käsebrot und Wurstbrot, und ich hab abwechselnd das eine und dann das andere haben wollen. Mama hat das sehr beeindruckt, dass ich so genau wusste, was ich wollte. Bei der Trinken Karte hab ich mich gefreut, dass sie sich bemüht hat, mich zu verstehen. Ich hab ihr die Trinken Karte gegeben, aber als sie mir den Becher hingehalten hat, habe ich gerochen, dass das Kirschsaft war, und ich mochte das in dem Moment nicht. Ich hab den Becher weggestoßen. Mein Papa hat gedacht, ich wollte wohl doch nicht trinken - aber Mama hat gesagt, er soll bitte einen Becher mit Wasser bringen, weil sie schon den Eindruck habe, dass ich trinken wolle. Und sie hatte ja recht! Nur diesen Saft wollte ich nicht. Es ist ungewöhnlich für mich, dass dem wirklich nachgegangen wird, was ich will. Ich merke, dass es die Leute nervt, wenn ich schreie, und oft geb ich mich deshalb mit was zufrieden, obwohl ich eigentlich gern etwas anderes hätte.

Nach dem Essen gab es zwei Spielsachen zur Auswahl. Ich nahm die eine Karte und spielte mit der Karte - aber dann, als ich gesehen habe, das andere Spielzeug ist der Schellenkranz, habe ich mit der rechten Hand die Schellenkranz-Karte genommen und der Mama in die Hand gegeben. Mama war ganz baff und hat gesagt: "Wow, er hat mit der linken Hand mit der einen Karte gespielt und dann mit der rechten Hand die andere Karte genommen und mir gegeben - das ist ganz toll!!!" Ich war dann sehr froh, dass ich meinen Schellenkranz hatte, weil den mag ich gern.


Den Leihrollstuhl haben wir heute getestet. Das ist was, sag ich euch! Da sieht man viel besser in alle Richtungen als in diesem Reha-Buggy. Und lustig wars, dass ich meinen Kopf zurückneigen konnte, weil die Lehne nicht so hoch ist wie ich es gewohnt bin. Das hab ich gleich mehrere Male ausprobiert.
Meine Schwester hat mich geschoben. Ein bisschen wild manchmal, aber ist ja eh lustig.